Nubar S. Gulbenkian

armenischer Ölmillionär und Philanthrop; einer der Direktoren der Iraq Petroleum Co.; ehrenh. Handelsattaché bei der iran. Botschaft; Ehrenbotschaftsrat an der türkischen Botschaft in London; Sohn von Calouste Sarkis Gulbenkian

* 2. Juni 1896 Kadi Keui, an der kleinasiatischen Küste des Bosporus

† 10. Januar 1972 Cannes (Frankreich)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 10/1972

vom 28. Februar 1972

Wirken

Nubar Sarkis Gulbenkian wurde am 2. Juni 1896 in Kadi Keui, einem Dorf an der Kleinasiatischen Küate des Bosporus in eine wohlhabende armenische Kaufmannsfamilie hineingeboren. Im Jahr seiner Geburt versuchte der türkische Sultan Abdul Hamid, die armenische Frage im Osmanischen Reich gewaltsam zu lösen. N.G.s Vater, Calouste Sarkis Gilbenkian (siehe bes. Blatt im Archiv der Verstorbenen) floh vor den Massakern nach Westeuropa. Bemerkenswerter Weitblick und ungewöhnliche Sprachkenntnisse ließen den älteren G. die Zukunft des Erdöls bereits vor dem 1. Weltkrieg erkennen. Er nützte dann die Rivalität der britischen, amerikanischen und französischen Interessen am Öl des Vorderen Orients geschickt aus, ebenso den Zusammenbruch des Osmanischen Reichs und sicherte sich durch eine Reihe glänzender Finanzoperationen einen fünfprozentigen Anteil am Aktienkapital der Irak-Petroleumgesellschaft. Von den 20er Jahren an galt "Mister Five Per Cent" als der reichste Mann der Welt.

Der junge N.G. besuchte in ...